Verwendung von Tauchtabelle und Dekotabelle (Dekompressionstabelle)
Noch bevor es Tauchcomputer gab, verwendeten Taucher eine Tauchtabelle oder besser gesagt eine Dekompressionstabelle (Abk. Dekotabelle). Die erste Dekompressionstabelle entstand 1907. Die Royal Navy wollte die Sicherheit ihrer Helmtaucher verbessern. Daraufhin beauftragte man den Physiologen John Scott Haldane mit der Erforschung der Taucherkrankheit.
Der Wissenschaftler fand die Grundlage heraus, die in weiter entwickelter Form noch heute Gültigkeit hat. Um die Gefahr einer Taucherkrankheit zu reduzieren, entwickelte der Wissenschaftler ein mathematisches Dekompressionsmodell.
Der nächste große Schritt ging von der US Marine aus. Die US Navy erfasste ca. 16000 Tauchgänge und untersuchte das Auftreten der Dekompressionskrankheit. Die hohe Anzahl von Tauchgängen war hiermit
statistisch gut dokumentiert. Diese Tauchtabelle war zum Zeitpunkt des Sporttauchbooms als Standard akzeptiert und wurde bis 1984 vom VDST als offizielle Lehrmeinung verbreitet.
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6 Gewebetypen mit unterschiedlichen Sättigungsverhalten (Halbsättigungszeiten von 5 – 120 min)
Übersättigungstoleranzen sind vom Gewebe abhängig und nicht mehr gleichbleibend wie bei Haldene
Luft als Atemgas
Kalkulation von Wiederholungstauchgängen
Neuer Begriff „Nullzeit„
Aufstiegsgeschwindigkeit auf 18 m/min reduziert
1983 entwickelte Professor Albert Bühlmann das mathematische Dekompressionsmodell weiter. Dieses Modell ist heute Grundlage für einige Tauchcomputer.
Eine mathematische Dekompressionsberechnung hat ihre Grenzen
Eine Dekompressionstabelle ist äußerst zuverlässig, kann jedoch keine individuelle körperlichen Unterschiede berücksichtigen, z. B. sekundäre Faktoren. Da Taucher unterschiedlich anfällig für eine Taucherkrankheit sind, kann weder eine Tauchtabelle noch ein Tauchcomputer ausschließen, dass es zu keinem Zeitpunkt zu einer Taucherkrankheit kommt.
Durch die Verwendung einer Dekotabelle oder eines Tauchcomputers kann ein Taucher jedoch das Risiko deutlich minimieren, wenn konservative Tauchgänge angewendet werden.
Folgende Punkte sollte ein Taucher in jeder Hinsicht berücksichtigen:
Langsamer Aufstieg mit maximal 18 Metern pro Minute (je nach Vorgabe des Tauchcomputers)
in 5 Meter Tiefe sollte ein dreiminütiger Sicherheitsstopp eingelegt werden.
Fliegen nach dem Tauchen erfordert eine bestimmte Wartezeit
Ein konservativeren Tauchgang bei kaltem Wasser einplanen
Reststickstoff vom ersten Tauchgang wenn ein zweiter Tauchgang am selben Tag geplant ist berücksichtigen.
Wiederholungstauchgänge sollten nicht tiefer als der vorangegangene Tauchgang durchgeführt werden.
Der Wiederholungstauchgang sollte nicht tiefer als 30 Meter sein.
Beim Tauchen sollten die Grenzen der Dekompressionstabelle oder des Tauchcomputers individuell großzügig eingehalten werden.
Die Tauchtabelle und ihre Funktionsweise
Heutzutage benutzen die meisten Taucher ein Tauchcomputer um die Taucherkrankheit abzuwenden. Beim Gebrauch einer Dekotabelle benötigt man zusätzlich ein Zeitmessinstrument (z. B. eine Taucheruhr) und einen Tiefenmesser.
Eine Tauchtabelle hat die Aufgabe den Taucher über die einzuhaltende Dekozeit zu informieren, d. h. die Pausen zwischen den einzelnen Tauchgängen in Abhängigkeit von Zeit und Tiefe. Für unterschiedliche Atemgasgemische ( Nitrox, Luft, Trimix usw.))gibt es verschiedene Dekotabellen, ferner auch für Tauchgänge im Gebirge gibt es eigens dafür entwickelte Tauchtabellen.
Die richtige Aufstiegsgeschwindigkeit ist maximal 18 meter pro Minute. Eine Langsamere ist anzustreben.
Um eine Taucherkrankheit zu vermeiden wird eine Planung von Stopps während des Aufstiegs erforderlich. Beim Sporttauchen hingegen ( Nullzeit-Tauchen) ist ein Deko-Stopp nur im äußersten Notfall und kein beabsichtigter Teil einer Tauchgangsplanung.
Bei Wiederholungstauchgängen die tatsächlich unter Wasser verbrachte Zeit (in Minuten).
Die Grundzeit ist die Zeit zwischen dem Beginn des Abtauchens und dem Start des Auftauchens zur Oberfläche oder Sicherheitsstopps.
Die Maximale Zeit die ein Taucher in der Tiefe verbringen kann, bevor ein Deko-Stopp erforderlich ist.
Ein Nullzeittauchgang ist wenn man die von der Tauchtabelle vorgegebenen Grenzen nicht überschreitet unter Beachtung der Aufstiegsgeschwindigkeit und des Deko-Stopps.
Die Oberflächenpause ist die Zeit zwischen Beendigung des ersten Tauchgangs und dem Start des zweiten. Die Oberflächenpause wird im Regelfall in Stunden:Minuten angegeben (z.B. 2:45).
Die maximale Nullzeit für einen Wiederholungstauchgang, sie ergibt sich als Differenz zwischen Nullzeit und Zeitzuschlag.
Die Menge an zurückgebliebenem Stickstoffanteil nach einem Tauchgang im Körper.
Ein Sicherheits-Stop der am Ende eines Tauchgangs zur zusätzlichen Sicherheit eingelegt wird. Der Stopp wird in 5 meter Tiefe für 3 Minuten eingelegt.
Die Summe von Zeitzuschlag und effektiver Grundzeit nach einem Wiederholungstauchgang.
Die Wiederholungsgruppe gibt die Reststickstoffsättigung des Gewebes nach dem Tauchgang und nach der Oberflächenpause an. Sie wird auch benutzt um den Zeitzuschlag eines Wiederholungstauchganges zu berechnen. Die Wiederholungsgruppe wird mit den Buchtstaben A bis O angezeigt.
Dieser Begriff steht für alle Tauchgänge die auf einen anderen Tauchgang folgen. Laut den Recreational Dive Planer, kurz (RDP), definiert man einen Wiederholungstauchgang, wenn dieser innerhalb von 6 Stunden nach dem vorangegangenen Tauchgang stattfand.
Moderne Tauchcomputer sind gerade für das Tieftauchen nicht mehr wegzudenken, besonders nitroxfähige Rechner haben das Tauchen bei richtiger Bedienung sehr sicher gemacht.
Wie bei allen technischen Errungenschaften wurde auch den Tauchcomputer zu Beginn von vielen Tauchern mit Skepsis begegnet. Rückblickend war die Kritik unangemessen. Der Nachteil einer Dekompressionstabelle liegt auf der Hand, auch bei richtiger Anwendung kann die Bedienung durchaus komplex sein.
Computer können wie jedes andere technisches Hilfsmittel ausfallen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering. Als Taucher sollte man sich mit eine Dekotabelle gut auskennen, man sollte diese sowohl ablesen als auch anwenden können, um die Gefahr einer Caissonkrankheit abzuwenden. Ein Tauchcomputer hat seine Vorteile, es ist ein wertvolles Hilfsmittel, jedoch sollte man nicht erwarten, dass Ihnen das Gerät das Denken abnimmt.
Hallo, mein Name ist Francesco und habe die Unterwasserwelt vor 9 Jahren zum ersten Mal kennen lernen können.Aus der Begeisterung für Land und Natur ist dieser Blog entstanden. Ich verreise sehr gern, bin kontaktfreudig und leidenschaftlicher Hobbyfotograf.Beruflich bin ich in der Telekommunikation tätig.Wenn ich nicht gerade am PC bin, halte ich mich durch Sport und Weiterbildung fit.